Mit Haustieren zusammen zu leben, kann manchmal eine echte Herausforderung sein. Katzen zweckentfremden ein Sofa ganz gern mal als Kratzbaum und Hunde kauen und knabbern nicht selten an Möbeln herum, weil sie es für ein spannendes Spielzeug halten oder ihnen langweilig ist. Die geliebten Vierbeiner und Samtpfoten hinterlassen zudem täglich Fell- und Wollreste auf den schönen gepflegten Sitzpolstern. Dazu markieren sie nicht selten das kuschelige Sofa oder es bleiben andere Flecken von Sekreten und sonstigen Flüssigkeiten an der Couch haften. Selbst Papageien können unschöne Spuren am Stoffgewebe hinterlassen, wenn sie es als Lieblingsplatz erst einmal für sich entdeckt haben.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um ein Sofa möglichst lang sauber zu halten oder schnell von Tierschmutz zu befreien. Mit der richtigen Polsterung zum Beispiel können Tierhalter lange viel Freude an ihrem Sofa haben. Die sicherste Option ist der Kauf eines Flocksofas. Dieses Material ist besonders robust und verschleißfest. Gegen Kratzspuren von Krallen oder unvermeidbare Flecken zeigt sich dieser Bezug extrem resistent.

Wie entferne ich am besten Wolle vom Sofa?

Auf den ersten Blick fallen dünne Haare auf einem Sofa kaum oder gar nicht auf und scheinen kein großes Problem zu sein. Wenn sie jedoch längere Zeit ignoriert werden, gelangt die Wolle tief in den Bezugsstoff. Die Polstermöbel müssen dann aufwendig ausgekämmt werden, was viel Zeit in Anspruch nimmt.

Zum Entfernen der Wolle ist es am besten, eine Bürste mittleren Härtegrades zu verwenden. Es sollte darauf geachtet werden, dass ihre Borsten den Stoff nicht beschädigen. Eine ausreichende Härte der Borsten ist notwendig, um festgehangene Haare und Wolle abzulösen vom Bezugsstoff. Damit die Wolle sich besser lösen lässt vom Sofa, kann die Bürste vorher leicht mit Wasser befeuchtet werden. So bleiben die Haare besser an ihr haften.

Auch mit einem saugstarken Staubsauger lassen sich Polstermöbel gut und gründlich reinigen. Spezielle Düsen zum Aufsetzen sind hier besonders hilfreich. Denn die Borsten solcher Düsen ähneln denen einer herkömmlichen Bürste und haben somit denselben Effekt. Der Staubsauger kann so fast alle Haare einfangen. Bei extrem verschmutztem Stoff und viel Wolle kann es vorkommen, dass die Kraft des Staubsaugers allein nicht genügt. Dann muss zusätzlich noch mit einer geeigneten Bürste die Couch ausgekämmt werden.

Es empfiehlt sich, ein Sofa mindestens einmal wöchentlich von Haaren und Wolle zu befreien. Halter von Haustieren sollten sogar zwei- bis dreimal ihr Sofa enthaaren. So kann optimal gegen sehr intensive Verschmutzungen vorgebeugt werden.

Wie befreie ich das Sofa von markanten Hundegerüchen?

Hunde riechen. Das liegt in ihrer Natur. Dementsprechend verströmen sie immer wieder typische Gerüche im Haus, die nicht sonderlich schlimm sind. Anders sieht es aber aus, wenn Hunde nass sind. Dann riechen sie besonders penetrant nach Tier. Der markante Geruch dringt auch in das Sofa ein, wenn Hunde sich daran reiben, drauf springen oder darauf liegen. Das Polstermöbel nimmt dann sukzessive die Tiergerüche an. Deswegen sollten sich Hundehalter frühzeitig Gedanken darüber machen, wie sie am besten dagegen vorgehen, um von übel duftenden Sofas verschont zu bleiben.
Wirksame Verfahren zum Entfernen von Hundegerüchen können sein:

  1. Die Bezüge der Sofakissen regelmäßig mit der Beigabe von Apfelessig in der Waschmaschine waschen. Bereits eine Viertel Tasse Apfelessig genügt für diesen Vorgang.
  2. Etwas Backpulver auf die betreffenden fleckigen Stellen des Sofas geben, leicht anfeuchten, kurz einwirken lassen, dann das Sofa kräftig bürsten und komplett absaugen.

Tipp: Sofas sollten mindestens einmal pro Woche präzise abgesaugt werden, damit sich üble Gerüche und vor allem Hundegerüche gar nicht erst festsetzen.

Hinweis: Hunde sollten ausschließlich mit speziellen Hunde-Shampoos gewaschen werden. Hundehaut hat einen anderen ph-Wert als Menschenhaut. Produkte für Menschen sind nicht auf den ph-Wert für Hundehaut abgestimmt und deshalb schädlich für den Vierbeiner. Sie bringen das Säure-Basen-Gleichgewicht der Hundehaut durcheinander und trocknen die Hundehaut damit aus. Das kann Hunde für Parasiten und Infektionen anfälliger machen. Im schlimmsten Fall verströmen die Hunde dann einen noch derberen Tiergeruch.

Wie bekomme ich Urinflecken und Katzengeruch vom Sofa wieder weg?

Der natürliche Geruch von Katzen ist für das menschliche Riechorgan kaum wahrnehmbar. Was aber sehr deutlich wahrgenommen wird, ist der ätzende Geruch von Katzenurin. Gerade bei erwachsenen Tieren, die nicht sterilisiert wurden, passiert es häufig, dass diese im ganzen Haus urinieren. Auch das Sofa muss oftmals herhalten als Markierungsort. Katzen neigen dazu, ihr Territorium zu markieren und Polstermöbel mit ihrer Duftmarke zu versehen.

Achtung: Katzenurin muss so schnell wie möglich entfernt werden, ehe der stechende Harnstoff zu tief in Polster- und Holzmöbel eindringen und diese langfristig zerstören kann.

Mehrere Methoden zur Entfernung von Katzenurin auf Möbeln haben sich bewährt:

  1. Zuerst mit Hilfe von Glycerinseife die befleckten Stellen einreiben. Danach mit einer rauborstigen Bürste die Stellen schrubben und abwischen. Zum Schluss etwas mit Wasser abspülen und trocknen lassen.
  2. Als natürliches Hausmittel gelten Zitronen. Sie wirken desinfizierend und helfen, Gerüche zu beseitigen. Den Saft einer Zitrone in einen Behälter pressen. Die Flüssigkeit mit einem Schwamm aufsaugen und damit Urinflecken abwischen.
  3. Wenn es die Polsterung zulässt: Alkohol oder eine dreiprozentige Wasserstoffperoxidlösung auf die Urinflecken geben und einziehen lassen, bis alles getrocknet ist. Dann mit klarem Wasser abwaschen und das Sofa absaugen. Diesen Vorgang am besten mehrmals wiederholen, bis der stechende Geruch vollständig verschwunden ist.
  4. Mit einer dezenten Kaliumpermanganatlösung lassen sich Urinflecken ebenfalls gut entfernen. Die Lösung vorsichtig auf einen Schwamm oder ein Tuch auftragen und auf den kontaminierten Bereich legen. Einwirken lassen und mit Wasser abspülen. Dies mehrere Mal wiederholen, bis die gewünschte Wirkung eingetreten ist.
  5. Kleine Urintropfen, die ungewollt auf der Couch gelandet sind, lassen sich auch mit einem in Essig getauchten Wattestäbchen beseitigen.
  6. Soda mit Trinkwasser vermischen. Diesen Brei über die Flecken geben und einziehen lassen. Mit einem Pinsel kann die flüssige Menge ordentlich verteilt werden. Die behandelnden Stellen einige Minuten trocknen lassen. Nach der Trocknung die Couch absaugen und eventuelle Rückstände mit einem Tuch entfernen.
  7. Spezielle Reinigungsprodukte zur Bekämpfung von Tierverunreinigungen werden in Zoofachhandelsgeschäften oder in Abteilungen für Haushaltschemikalien angeboten. Sie reinigen schnell und zuverlässig und hinterlassen keine unschönen Spuren auf dem Stoff. Empfehlenswerte Spezialreiniger sind unter anderem: Urine Off Multi-Purpose, Extreme Katzenflecken- und Geruchsentferner und Nature’s Miracle Urine Destroyer.

Was tun gegen Kratzer und Risse im Sofa?

Wolle auf dem Sofa und unangenehme Gerüche sind nicht die einzigen Probleme, mit denen Tierhalter zu kämpfen haben. Katzen zerkratzen Sofas auch allzu häufig. Einige Tricks können die Abhilfe verschaffen:

  1. Hässliche Kratzer auf Kunstleder können zum Beispiel einfach mit Schuhcreme, ein bisschen Olivenöl, speziellen Markern, Gummikleber oder flüssigem Wachs behandelt und ausgebessert werden.
  2. Ist das Sofa mit einem Stoff überzogen, können kleine Risse auch wieder zusammengenäht werden. Alternativ wird der Riss mit einem passenden Patch überdeckt. So lassen sich Polsterschäden einwandfrei verstecken. Der Patch sollte rechtzeitig aufgelegt werden, damit sich Risse und Löcher nicht noch weiter ausdehnen können.

Selbst der kleinste Hund kann durchaus ein großes Sofa in kurzer Zeit kaputt machen oder stark beschädigen. Für ihn ist das Sofa vielleicht ein abenteuerlicher Spielplatz, auf dem sich super herumtoben lässt und der natürliche Kautrieb ausgelebt wird. Gerade Polstermöbel mit viel Struktur oder hervorstehenden Einzelteile am Sofa sind für viele Hunde interessant.

Wie lassen sich solche durch einen Hund verursachten Schäden aber wieder beseitigen?

Kleinere Schäden können unkompliziert und zügig wieder repariert werden. Angeknabbertes Holzmöbel zum Beispiel lässt sich mit etwas Acrylspachtel für Holz oder Autospachtel für Metall hervorragend restaurieren. Zerrissener oder durch Krallen und Zähne zerfetzter Polyurethanschaum kann durch neues Füllmaterial ersetzt werden. Hierzu muss die gesamte Füllfolie entfernt und neu wieder überzogen werden. Der Stoff sollte dann vorsorglich mit Patches eingefasst werden, um ein weiteres Malheur zu verhindern. Zum dauerhaften Schutz der Möbel empfiehlt es sich, immer ein Hundespray parat zu haben.

Ein chemisches Mittel allein wird jedoch nicht genügen, um das eigentliche Problem zu beheben. Denn meistens verbirgt sich hinter dem Verhalten des möbelzerstörenden Hundes auch eine ernstzunehmende Ursache. Hundehalter sollten deswegen das Verhalten ihres Vierbeiners auch zu verstehen lernen. Ist ihm eventuell langweilig, weil er zu wenig beschäftigt wird? Ist er nicht ausgelastet, weil er zu wenig Auslauf bekommt? Steht zu wenig anderes Hundespielzeug zur Verfügung? Nicht nur Welpen knabbern liebend gern Möbel an. Es ist nicht ungewöhnlich, dass auch ausgewachsene Hunde aus Langeweile und aus Frustration über ihre langweiliges Hundedasein ihrem Knabbertrieb am Sofa nachgeben. Hundehalter sollten sich genau informieren, welche Beschäftigungen für ihren Hund, entsprechend seinem Alter und seiner Rasse, unbedingt nötig sind, damit er am Ende des Tages friedlich und erschöpft und ausgelastet in seinem Körbchen liegt.

Tipp: Welpen und Junghunde kauen, um ihre Kiefermuskulatur aufzubauen. Sie müssen mit geeignetem Spielzeug und Kauknochen in ausreichender Menge versorgt werden.

Anders sieht es aus, wenn der Hund das Sofa regelrecht für sich beansprucht und es als Territorium bisweilen sogar aggressiv verteidigt. Dann könnte auch eine Krankheit für die Zerstörungswut des Tieres verantwortlich sein. Neurologische Störungen, ein Ungleichgewicht des Hormonhaushaltes durch fehlende Nährstoffe oder starker Stress kommen als Ursache dafür in Frage. Der Gang zum Tierarzt ist in solch einem Fall unabdingbar.

Die richtige Polsterwahl und weitere Schutzmaßnahmen

Besonders weiche und dichte Polsterungen schrecken Hund und Katze eher ab. Sehr glattes Material ist für Tierkrallen ebenfalls nicht interessant. Denn hier können sie sich nicht so unbeschwerlich in die Füllung graben und lassen dann vom Sofa meist schnell wieder ab. Wenn doch mal das ein oder andere Tierhaar haften bleibt, ist es zügig weggewischt. Eine Reinigung mit einem feuchten Tuch einmal die Woche genügt vollkommen. Tierhaare verfangen sich auf weichem glattem Material nicht so hartnäckig. Sie dringen außerdem gar nicht erst bis in die tieferen Gewebeschichten ein.

Flock-Polster gehören zu einem beliebten Stoff bei Tierhaltern. Sie sind:

• langlebig
• hydrophob
• verschleißfest
• und verursachen keine Reizungen oder Allergien

Haarlose Rassetiere wie Elfen, Sphynxe, Chinese Crested Crests und Xoloitzcuintles können sich bequem auf diesem Stoff platzieren. Er fühlt sich besonders gemütlich und sanft an für diese Tiere.

Wie aber kann das Sofa vor den Klauen einer Katze geschützt werden, wenn eine andere Polsterung verwendet wird?
Es lohnt sich durchaus, mit der Katze zu lernen und auch das Kratzen am Kratzbaum zu trainieren. Wer dabei sein Tier ermutigt und lobt statt bestraft, wird relativ rasch Erfolge sehen können. Es lohnt sich, in einen hochwertigen Kratzbaum aus Naturmaterialien zu investieren und die Neugierde der Katze zu wecken. Der Rest ist reine Übungssache und konsequentes Durchhaltevermögen.

Während des Trainings sollte das Sofa vorübergehend mit einem doppelseitigen Klebeband versiegelt werden. Das Gewebe kann aber auch mit einem anderen Stoffüberzug geschützt werden. Ansonsten helfen Anti-Katzensprays, mit denen die Polsterung eingesprüht wird. Das Tier wird diesen Geruch verabscheuen, für den Halter bleibt das Spray geruchsneutral. Aerosole sowie Schall- und Lärmschutzmittel können eine Katze erfolgreich und radikal davon abhalten, sich den Möbeln zu nähern. Dies ist aber nur zu empfehlen, wenn das Tier gar nicht mehr auf die Couch soll, auch nicht zum Kuscheln.

Achtung! Das Entfernen der Klauen am Tier ist keine geeignete Lösung. So mag das teure Polstermöbel vielleicht verschont bleiben, aber solch ein Eingriff kann zu ernsthaften Verletzungen des Tieres führen. Außerdem macht es die sensiblen Pfoten anfällig für andere Verletzungen und es besteht das Risiko einer Infektionsgefahr. Ein Tier ohne Krallen leidet zudem an Unsicherheit und Nervosität und wird sich im Alltag schwertun. Eine Katzenmaniküre ist also absolut keine Option!

Das Beste, was Tierhalter für ihr Polstermöbel und ihr Haustier tun können, ist, die richtige Entscheidung treffen, nämlich für die optimale und tierfreundliche Polsterung. Wer sich ausgiebig mit seinen Tieren beschäftigt und sie möglichst artgerecht auslastet und trainiert, benötigt keine weiteren Schutzmaßnahmen. Der Zeitaufwand für die Reinigung des Sofas wird überschaubar sein und das Leben damit viel lebenswerter.