Wenn Sie neue Möbel kaufen oder alte umgestalten, sollten Sie die Polster nicht nur nach ihrem Aussehen, sondern auch nach ihrer Festigkeit und Pflegeleichtigkeit beurteilen. Doch wie wählt man die Polster nach deь passenden Typ, der Kategorie und der Farbe?

Allgemeine Empfehlungen bei der Polsterauswahl

Polstermöbel und Stoffsofas sollten ab dem Zeitpunkt der Anschaffung zwischen zehn und 15 Jahre halten. Qualitätspolstertextilien erfüllen die folgenden Kriterien:

Festigkeit

Es sollte eine Verschleißfestigkeit und Beständigkeit gegen Abrieb und andere physikalische Einflüsse vorliegen. Die Reibung wird durch den Martindale-Test bestimmt. Ein Indikator von 20.000 Umdrehungen ist akzeptabel. Noch besser sind mindestens 30.000 Umdrehungen.

Dichte

Bei der Dichte geht es um die Fasernanzahl pro Segment. Je höher die Rate ist, desto besser. Eine akzeptable Dichte beträgt 300 Gramm pro Quadratmeter, eine gute dagegen mindestens 400.

Rollen

Die Rollen stellen die Anzahl der Pellets dar. Es wird dazu geraten, ein Material mit der Walzstufe drei, vier oder fünf zu wählen.

Gelenkfestigkeit

Unter der Gelenkfestigkeit versteht man die Stabilität der Gelenke. Diese wird durch das Strecken der genähten Polsterteile überprüft. Der Indikator sollte hier bei ein bis drei Millimetern liegen.

Reißfestigkeit

Bei der Reißfestigkeit der Textilien handelt es sich um die Kraft, welche erforderlich ist, um Textilien zu beschädigen. Dabei sollten die Textilien eine Dehnungsrate von höchstens 40 Prozent aufweisen.

Farbechtheit

Hier ist die Farbechtheit gegenüber Abrieb, Reinigung und Licht gemeint, die durch Reibung mit trockenen und feuchten Materialien sowie aufgrund der Sonneneinstrahlung bestimmt wird. Es wird empfohlen, bei der Anschaffung des Polsters eine Stufe von drei bis fünf Punkten zu wählen.

Brandschutz

Die Polster sollten die Fähigkeit haben, Feuer zu widerstehen. Daher kauft man am besten einen Stoff mit Widerstandsklasse eins oder zwei. Hierbei wird dazu geraten, die Stabilität mit dem Preis zu vergleichen, um zu entscheiden, welche Sofapolsterung am praktischsten ist. Manchmal bedeutet es nicht unbedingt, dass teures Gewebe auch zuverlässig sind.

Wie Sie einen Bezugsstoff für eine Sofaart auswählen

Die Hersteller verarbeiten bei den Polstermöbeln natürliche, synthetische und gemischte Materialien.

Mattierung

Bei der Mattierung geht es um einen natürlichen und feinkörnigen Stoff, der aus dicken und dichten Fäden besteht. Die Zusammensetzung enthält Woll-, Leinen- und Baumwollfasern. Überdies verfügt die Mattierung über hypoallergene, antibakterielle und geruchshemmende Eigenschaften. Beim Fertigen benötigt sie fast keine Energie und Zeit. Weiterhin zeichnet sich die Mattierung durch Quetschfestigkeit und Elastizität aus. Sie dehnt sich nicht. Auch verliert sie nicht an Form. Bei ihr ist das Farbschema natürlich und zurückhaltend, während andere Polstermaterialien gemischt und künstlich sind.

Tapisserie

Die Tapisserie stellt einen strukturierten Stoff aus einem Jacquardgewebe dar, das aus einer Mischung von Wolle, Baumwolle, Viskose und Polyester besteht. Es ist sehr beständig gegen Abrieb, Dehnung, Reißen, UV-Strahlen und Chemikalien. Bei der Tapisserie erfolgt keine statische Aufladung. Durch die spezielle Imprägnierung ist sie vor Kontamination geschützt. Sie ist einfach zu reinigen.

Jacquard

Unter Jacquard versteht man ein Material mit einem komplexen Gewebe und Ornament. Es besteht aus einer Mischung von natürlichen und künstlichen Fäden. Weiterhin zeichnet es sich durch eine lange Lebensdauer aus, ohne dass es an Form verliert, Falten bildet und auf Temperaturveränderungen reagiert.

Thermo- und Scotchcards

Durch die Schutzbeschichtung bleiben die Thermo- und Scotchcards lange sauber. Sie schauen ohne Gebrauchsspuren frisch aus und lassen sich problemlos reinigen.

Chenille

Bei Chenille handelt es sich um die ursprüngliche zottige Polsterung, welche über eine weiche und samtige Oberfläche verfügt. Es besteht gleichermaßen aus Synthetik und Baumwolle. Auf einer Maschine wird ein zarter Haufen gekämmt. Das Material dehnt sich nicht aus. Es wird während der langjährigen Nutzungszeit nicht abgenutzt. Zudem weist es natürliche und umweltfreundliche Eigenschaften auf.

Canvas

Das Material ist zuverlässig sowie dicht und kann mit einem Staubsauger gereinigt werden. Um Beschädigen zu vermeiden, sollte es nicht mit den Klauen von Haustieren in Kontakt kommen.

Velours

Das ist ein zarter, samtiger Stoff, der aus Baumwolle, Wolle und Synthetik besteht. Als fünfsträhniges Material kann es einfarbig bedruckt sein. Dabei sind die Fasern stark gebeizt. Oder es wird auf das Material ein Muster aufgetragen. Das Möbelvelours gilt als abriebfest, pflegeleicht, allergikerfreundlich und antistatisch. Nachteilig ist jedoch die Instabilität gegen mechanische Beschädigungen und die Faltenbildung.

Flock

Unter Flock versteht man ein Originalmischgut, das aus einer nicht gewebten oder gewebten Unterlage besteht, auf welcher Flor gesprüht ist. So wie die Materialien Polyester, Viskose oder Polyamid ist auch Flor synthetisch. Die Textilien zeichnen sich durch Dichte, gesundheitliche Unbedenklichkeit, Umweltverträglichkeit und lange Haltbarkeit der Farbnuancen aus. Bei Flock geht es um ein wasserabweisendes Material. Ist es mit Teflon gesättigt, besteht die Möglichkeit, das Polster zu waschen. Hier können keine Schäden durch Haustiere entstehen.

Wildleder

Bei Wildleder handelt es sich um ein weiches Material, das wie Leder aussieht. Normalerweise ist Möbelwildleder künstlich. Es weist eine angenehme und weiche Oberfläche auf. Aufgrund der schmutzabweisenden Beschichtung bedarf es keiner besonderen Pflege. Außerdem verschleißt das Wildleder nicht bei langfristiger Nutzung. Des Weiteren reißt es an der Naht nicht. Überdies bleiben die Klarheit und Helligkeit des Musters erhalten. Synthetische Wildlederbezüge sind waschbar. Dabei muss man nicht befürchten, dass sie sich verformen oder ablösen.

Welches Polstermaterial für ein Stoffsofa gewählt werden kann


Je nach Verschleißfestigkeit teilt man die Polstermöbel in acht Kategorien ein. Nach dem Durchlesen der folgenden Punkte ist es möglich, die passende Kategorie für die eigenen Bedürfnisse zu bestimmen.

  1. Bei den leichten und preiswerten Polstermaterialien geht es um Scotchcard, Baumwolle, Flachs und einfache Chenillesorten. Sie verfügen über einen Abrieb von maximal fünf Millionen Umdrehungen. Möbel mit solchen Polsterbeschichtungen sollten nicht in die Sonne gestellt werden, da sie schnell verblassen. Es ist auch wichtig, dass sie nicht an hohen mit hoher Luftfeuchtigkeit stehen, weil der Stoff Feuchtigkeit aufnimmt.
  2. Die folgenden Polsterarten zeichnen sich durch eine höhere Dichte und einen geringen Abrieb um bis zu 7.000 Martindale-Umdrehungen aus. Dabei geht es, um dünne Chenille, Tapisserie, Samt, Wildleder und Herde. Man kann sie nur mit einem feuchten Schwamm oder Staubsauger reinigen.
  3. Zu den Textilien mit einer Stabilität von 10.000 bis 12.000 Martindale-Umdrehungen gehören Chenille, Jacquard, Wildleder und dichte Tapisserie. Mit diesen Polsterungen lassen sich preiswerte Sofas herstellen.
  4. Der Wandteppich und der Boulevard Chenille sind Polsterungen mit einem mittleren Gewicht und einem komplexen Geflecht. Auf der Martindale-Skala erreicht hier der Abrieb 15.000 Umdrehungen. Die Polsterungen werden mit Wasser und Seife gereinigt. Zur Trocknung empfiehlt sich ein Schwamm. Man verwendet diese Polsterungen auch bei der Möbelherstellung des Economy-Segments.
  5. Dichte Stoffsorten zeichnen sich durch ein hohes Gewicht und eine niedrige Abriebanfälligkeit von 17.000 bis 18.000 Umdrehungen aus. Zu den Stoffen zählen dichte Wandteppiche, Wildleder und einige Chenille-Sorten. Sie finden bei der Herstellung von Polstermöbeln der mittleren Preisklasse Verwendung.
  6. Sehr dichte Möbelmaterialien, wie beispielsweise Chenille und Jacquards, werden mit hochwertigen Naturfasern verarbeitet. Diese können Abriebprüfungen zwischen 20.000 und 33.000 Martindale-Umdrehungen standhalten. Man kann die besonders dichten Materialien einfach von Verschmutzungen befreien. Zudem sind sie sehr praktisch und eignen sich für Tierhalter.
  7. und 8. Diese Kategorien umfassen Kunst- und Echtleder, also keine Textilien. Ein Sofa mit einer solchen Polsterung ist lange haltbar. Hier erreicht die Hautabnutzung mindestens 70.000 Zyklen. Sie erfordert jedoch eine sorgfältige Pflege und ist beim Befördern vor Kälte zu schützen.

Auswahl der Polsterung hängt von der Positionierung des Sofas im jeweiligen Raum ab


Für die Wahl des Sofastoffs ist das Hauptkriterium der Standort des Möbelstücks.

Wohnzimmer

Im Wohnzimmer ist eine dichte Polsterung notwendig, die einem intensiven täglichen Gebrauch standhält. Denn auf dieser Couch werden Kinder spielen, ältere Familienmitglieder sich vor dem Fernseher entspannen und freundliche Unternehmer gute Gespräche führen. Oft werden Polstermöbel im Wohnzimmer als Haupt- oder Zusatzbett benutzt. Der Stoff, welcher sich als so ein vielseitiges Objekt eignet, muss Schmutz, Staub und mechanische Beanspruchung standhalten und schnell gereinigt werden können. Er sollte sich nicht rasch abnutzen. Misch- oder dichtes synthetisches Gewebe ist als Polstermaterial im Wohnzimmer einsetzbar.

Schlafzimmer

Das Sofa im Schlafzimmer, das dort lediglich zum Schlafen dient, sollte über Natur- oder Mischtextilien mit einer angenehmen Konsistenz verfügen. Hier empfiehlt es sich, einen antiallergischen Stoff zu wählen, der nicht an Form verliert. Zudem ist es wichtig, dass das Material weder verschmutzt noch verstaubt.

Kinderzimmer

Im Kinderzimmer wird ein besonders dichtes Polstermaterial benötigt, das schwer gefärbt und zerrissen werden kann. Denn Heranwachsende experimentieren ständig in ihrem Zimmer mit allen Gegenständen. Sie können auf den Polstermöbeln Süßigkeiten essen, springen, malen, mit Haustieren spielen und andere Hobbys ausüben. Außerdem sollte der Stoff gesundheitlich unbedenklich sein. Um den besten Stoff für die Polsterung des Kinderzimmersofas zu finden, sollte man das passende Material unter den ersten sechs Kategorien wählen. Dabei ist es wichtig, dass das Polstermaterial zumindest aus 50 Prozent Baumwollfäden besteht. Um es zu verstärken, kann man es mit einer Teflonimprägnierung beschichten.

Küche

Zur Herstellung der Küchensitzecke werden Textilien benötigt, die weder Gerüche, Feuchtigkeit, Fett noch Schmutz aufnehmen. Als Polsterung eignen sich Flock, Velours und Jacquard, da sie über eine geringe Saugfähigkeit verfügen und sich schnell abwaschen lassen.