Kinder sind von Natur aus kreativ. Erst im Laufe der Jahre geht diese Kreativität mit zunehmender Lebenserfahrung verloren – nicht zuletzt wegen der Reaktion der Eltern, wenn der Maltrieb der Kleinen bei der Inneneinrichtung zu Ausschmückungen führt, die so absolut nicht vorgesehen waren.

Kinder sind experimentierfreudig und wissensdurstig. Diese Eigenschaften sollten die Eltern nach Möglichkeit fördern und unterstützen. Allerdings können sich die schöpferischen Aktivitäten des Nachwuchses fatal auf die Einrichtung auswirken, besonders durch eines der Lieblingsutensilien von Kindern: den Filzstift. Spätestens, wenn die Hauskatze mit den aufgemalten Konterfeis der Familienmitglieder durchs Zimmer streicht, sollte man sich Gedanken darüber machen, wie die Spuren wieder zu beseitigen sind. Das ist auf jeden Fall besser als das schöpferisch aktive Kind für seine künstlerische Tätigkeit zu tadeln.

Polstermöbel bieten sich als große und gut erreichbare Leinwand für Filzstift-Kunstwerke regelrecht an. Kein Wunder, dass daher Filzstiftspuren auf Sofa und Polstersessel zu den häufigsten Verunreinigungen zählen. Lesen Sie hier, welches die besten Methoden sind, Filzstiftspuren aus Polsterstoff zu entfernen.

Damit war so gut wie jeder Elternteil schon einmal konfrontiert: Filzstiftmalereien ziehen sich über den Polsterstoff und man hat keinen Plan, wie man sie wieder herausbekommen soll. Wischen? Reiben? Fleckenmittel? Oder was? Das Problem dabei: Filzstift ist nicht gleich Filzstift. Es gibt unterschiedliche Arten in unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung. Auch das Reinigungsverfahren kann mehr Schaden als Nutzen anrichten. Zu starkes Reiben beispielsweise kann zum Verschmieren der Filzstiftfarbe oder zu hellen Stellen auf dem Stoff führen, wenn die Polsterfarbe in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Die fünf goldenen Filzstiftregeln

Die erfolgversprechendste Strategie ist die Trial-and-Error-Methode, als das Anwenden unterschiedlicher Verfahren, bis das richtige gefunden ist. Dabei müssen allerdings alle angewandten Methoden schonend sein, um keine Schäden zu verursachen, bevor das richtige Reinigungsmittel gefunden wurde. Gehen Sie so vor:

      1. Feuchte Tücher: Wenn der Filzstift wasserlöslich ist, haben Sie gleich am Anfang Glück gehabt. Mit normalen Babytüchern können Sie in diesem Fall die Filzstiftspuren vollständig entfernen. Alternativ funktioniert auch ein kleines Handtuch, bei dem Sie eine Ecke mit warmem Wasser tränken. In beiden Fällen gilt aber: nur sanft darüberstreichen und nicht rubbeln! Auch sollten Sie eine etwas größere Fläche bestreichen und sanft ansetzen, um keine Fleckenränder zu verursachen. Zeigen sich danach immer noch Reste von Filzstiftfarbe, kann ein medizinisches Alkoholtuch Abhilfe schaffen.

  2. Wasserstoffperoxid: Da es sich dabei um ein starkes Oxidationsmittel handelt, sollten Sie vorsichtig damit umgehen. Vor allem der Auftrag auf den Stoff erfordert etwas Fingerspitzengefühl. Verwenden Sie am besten Wattestäbchen dazu. Tränken Sie das Stäbchen mit der Substanz und streichen Sie vorsichtig über die Filzstiftspuren. Zeigen sich Verfärbungen auf der Watte, nehmen Sie gleich ein neues Stäbchen, um die entfernte Farbe nicht wieder in den Stoff einzubringen. Entfernen Sie schließlich die Reste des Wasserstoffperoxids vorsichtig mit einem feuchten Tuch, damit der Stoff nicht Schaden nimmt.

 3. Waschmittel: Diese lokale Anwendung ist besonders schonend. Als erstes bereiten Sie einen Reinigungsbrei zu. Geben Sie dazu ein kleines Häufchen Waschmittel auf eine Untertasse. Fügen Sie nun tropfenweise Wasser zu und mischen sie alles zusammen, bis sich eine pastenartige Substanz ergibt. Tragen Sie die Masse auf die Filzstiftspuren auf und arbeiten Sie sie mit einem Pinsel vorsichtig und gefühlvoll in den Stoff ein. Lassen Sie die Masse zehn bis fünfzehn Minuten lang einwirken. Danach entfernen Sie die Waschmittelpaste vorsichtig mit einem sauberen, feuchten Tuch. Achtung – nicht rubbeln!

 4. Soda und Zitronensaft: Die Mischung dieser beiden Zutaten führt zu einem Schaum, den Sie mit einem Pinsel auf die Filzstiftspuren auftragen können. Lassen Sie ihn 15 Minuten einwirken und entfernen Sie die Restspuren dann mit einem feuchten Schwamm.

 5. Lackhaltige Filzstifte: Stifte für besondere Farben, beispielsweise Silber oder Gold, brauchen die vorhin erwähnte Behandlung mit Wasserstoffperoxid. Auch hier sollte der Auftrag mit Wattestäbchen erfolgen. Bei solchen Spezialfarben ist der häufige Wechsel zu frischen Stäbchen besonders wichtig, um keine Rückverschmutzung zu riskieren. Aus dem gleichen Grund sollten Sie auch die Entfernung der Rückstände mit einem feuchten Tuch nicht vergessen, da Sie dabei nicht nur das Wasserstoffperoxid, sondern auch eventuell noch darin gelöste Farbrückstände aus dem Stoff entfernen.

Fleckenentferner: auf den richtigen kommt es an

Haben alle bisherigen Maßnahmen nicht zum Erfolg geführt, müssen Sie größere Kaliber auffahren. Der Einsatz eines Fleckenentferners führt in vielen Fällen zum Erfolg, wobei aber die Gefahr von Kollateralschäden hoch ist. Entscheiden Sie sich für das falsche Produkt oder geht der Fleckenentferner zu aggressiv vor, führt das zwar zur Entfernung der Filzstiftspuren – allerdings auch zur Entfernung der Stofffarbe ringsherum. Beachten Sie beim Einsatz von Fleckenmitteln diese Tipps:

Der Einsatz von Fleckenentfernern mit Bleichfunktion ist eine zwiespältige Angelegenheit. Einerseits wirkt sich die Bleichkomponente effektiv auf die Filzstiftfarbe aus, indem sie die Farbpigmente löst. Allerdings tut sie das auch mit den Farbpigmenten des Polsterstoffs, was zu unterwünschten Effekten führt. Im Grunde sollten Sie derartige Fleckenentferner nur auf sehr hellen oder weißen Stoffen zum Einsatz bringen. Bei farbintensiven Stoffen zeigen sich nach der Behandlung helle Flecken, wie vielfach schlimmer aussehen als die ursprünglichen Filzstiftspuren.
Je aggressiver der eingesetzte Fleckenentferner, desto höher ist die Erfolgsquote bei der Entfernung der Filzstiftspuren – und desto höher ist die Gefahr, dabei den Polsterstoff zu beschädigen. Ein derartiger Großangriff auf die Stoffstruktur ist in vielen Fällen auch gar nicht nötig. Markerfarbe weist in der Regel einen hohen Anteil an Tensiden auf und dringt nicht tief in den Stoff ein. Da genügen in der Regel auch milde Fleckenmittel, um ans Ziel zu kommen. Grundsätzlich gilt die Regel: lieber mehrmals mit einem milden Fleckenentferner als einmal mit einem aggressiven.
Unabhängig von der Wahl des Fleckenentferners sollten Sie die gereinigte Fläche nach der Behandlung immer mit einem trockenen Tuch abtupfen. Damit entfernen Sie die Reste des Entferners, so dass seine chemischen Bestandteile nicht tiefer in den Stoff eindringen und ihn angreifen können.

Für jede Polsterart das richtige Verfahren

Die bisher beschriebenen Methoden eignen sich universell für alle üblichen Typen von Polstermöbeln. Dennoch gibt es Methoden, die sich für bestimmte Stoffarten besser eignen als andere. Daher lohnt es sich in jedem Fall, vor der Wahl des geeigneten Verfahrens einige Überlegungen zu dem Polsterstoff anzustellen, der von Filzstiftspuren befreit werden soll.

Um Filzstift aus Ledermöbeln zu entfernen, bietet sich vor allem Alkohol an, am besten im Form von feuchten Tüchern auf Alkoholbasis. Denken Sie bei Leder immer daran: Die Fleckenbehandlung beeinträchtigt die Imprägnierung. Daher sollte im Anschluss möglichst eine feuchtigkeitsspendende Imprägnierung der betroffenen Stelle folgen.
Bei Möbeln mit Stoffbezug eignet sich vor allem die Schaumbehandlung mit Soda und Zitrone zur Entfernung von Filzstiftspuren. Weisen die Möbel eine nur leichte Polsterung auf, bietet die Behandlung mit Wasserstoffperoxid meist die besten Erfolgschancen.
Die Behandlung mit dem vorhin beschriebenen Waschmittelbrei ist in der Regel immer eine geeignete Methode. Sie kann auf allen Stofftypen zur Anwendung kommen.

Für das Entfernen von Filzstiftspuren aus Polstermöbeln gibt es kein universelles Rezept.

Dazu sind die Gegebenheiten zu unterschiedlich. Jeder Polsterstoff reagiert unterschiedlich auf die verschiedenen möglichen Reinigungsmethoden. Viel hängt auch vom Möbelhersteller ab. Zwei identisch aussehende Sofas von zwei unterschiedlichen Produzenten können sich bei der Entfernung von Filzstiftspuren völlig unterschiedlich verhalten, je nachdem, welche Bezugsstoffe die Hersteller verwenden. Besonders die Farbstabilität und die Verschleißfestigkeit kann sich von Produzent zu Produzent grundsätzlich unterscheiden, was dazu führt, dass die gewählte Entfernungsmethode bei Couch A völlig anders anspricht als bei Couch B.

Versierte Spurenentferner testen die verschiedenen Methoden daher erst einmal an einer unauffälligen Stelle und wagen sich dann erst an den tatsächlichen Schaden. Dieser Strategie sollten auch Sie folgen, denn dadurch finden Sie die für Ihre Möbel sicherste und wirksamste Methode – auch für noch kommende Kunstaktionen Ihrer kreativen Kleinen.

[Beim Einsatz im deutschsprachigen Raum empfiehlt es sich, auf die folgende Kaufempfehlung zu verzichten, da sie leicht als Manipulationsversuch und verdeckte Werbung missverstanden werden könnte. – d.A.]

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